Für was eine Filterung?
In der Natur werden Stoffe, die die Tiere ausscheiden und beim Verrotten von Pflanzen anfallen, durch überall anzutreffende Bakterien abgebaut. Im Aquarium reicht die den Bakterien zur Verfügung stehende Besiedlungsfläche nicht aus, um die meist verhältnismässig grossen Mengen an Schadstoffen abzubauen. Deshalb braucht es einen Filter, in dem sich die Bakterien ansiedeln können. Zudem reinigt ein Filter das Wasser von Partikeln und Schwebstoffen, hält das Wasser somit klar.
Filtertypen
Es gibt verschiedene Arten von Filterungen. Die wichtigsten sollen hier kurz vorgestellt werden.
Innenfilter
Ein Innenfilter wird, wie der Name schon sagt, im Aquarium verwendet. Die Handhabung hier ist simpel, allerdings muss man ihn häufiger reinigen. Je nach dem kann es sein, dass der Durchfluss etwa alle zwei Wochen so gering wird, dass eine Reinigung nötig wird. Das bringt mehr Arbeit mit sich und ist vermutlich auch nicht das beste für die Bakterienkultur im Filter. Aber insgesamt sind Innenfilter meist ziemlich preiswert, häufig leise und einfach in der Handhabung.
Aussenfilter/Topffilter
Ein Aussenfilter wird ausserhalb des Aquariums verwendet. Das Anschliessen etc. muss man ein paar Mal machen, dann geht es ziemlich einfach. Ausserdem sind die Standzeiten viel höher, das heisst eine Reinigung ist seltener nötig. Ich reinige meine Aussenfilter vielleicht alle sechs Monate einmal.
Aussenfilter sind meist teurer als Innenfilter, dafür nehmen sie kaum Platz im Becken weg und bieten mehr Besiedelungsfläche für die Bakterien. Falls das Aquarium im Schlafzimmer steht und einen allfällige Geräusche stören, sollte man schauen, dass der Filter leise ist. Häufig ist das der Fall, besonders bei guten Produkten. Allerdings kann es vorkommen, dass ein Surren hörbar ist; hier bietet eine Unterlage, z.B. aus Styropor, häufig Abhilfe. Und mit der Zeit gewöhnt man sich an's Geräusch, mich stört es mittlerweile kaum mehr...;-)
Aussenfilter sind meist teurer als Innenfilter, dafür nehmen sie kaum Platz im Becken weg und bieten mehr Besiedelungsfläche für die Bakterien. Falls das Aquarium im Schlafzimmer steht und einen allfällige Geräusche stören, sollte man schauen, dass der Filter leise ist. Häufig ist das der Fall, besonders bei guten Produkten. Allerdings kann es vorkommen, dass ein Surren hörbar ist; hier bietet eine Unterlage, z.B. aus Styropor, häufig Abhilfe. Und mit der Zeit gewöhnt man sich an's Geräusch, mich stört es mittlerweile kaum mehr...;-)
Hamburger Mattenfilter (HMF)
Der Hamburger Mattenfilter, kurz HMF, soll in den 1960er-Jahren vornehmlich in der Hamburger Aquaristikszene aufgetaucht sein, als man dort günstige und dennoch funktionierende Systeme für die Aquarienkeller suchte.
Das Prinzip ist denkbar einfach: Ein Luftheber oder eine Pumpe hinter einer Schaumstoffmatte saugt Wasser an und lässt es oben bei der Matte wieder ausströmen.
Man kann die Matte über eine ganze Seite verwenden oder baut einen Eckfilter. Anleitungen gibt es dazu im Internet viele, ich kenne mich damit zu wenig aus. Allerdings ist es nicht so kompliziert, ihn zu bauen, das schafft eigentlich jeder.
Der Schlüsselfaktor ist das richtige Verhältnis von Mattendicke und -fläche, Fliessgeschwindigkeit der Pumpe und des Wasservolumens. Hier eine gute Seite, um es zu berechnen und etwas mehr über diesen Filter zu erfahren.
Der HMF ist sehr wartungsarm, eher im Gegenteil, je weniger man an ihm herumputzt, desto besser funktioniert er. Den Mulm, der sich hinter der Matte sammelt, nicht absaugen, der ist wichtig für die Bakterien! Der Filter ist günstig und laut vielen Erfahrungen sehr effektiv, allerdings nimmt er je nach Bauweise mehr oder weniger Platz weg. Allerdings kann man die Matte z.B. mit Javafarn oder Moos begrünen.
Das Prinzip ist denkbar einfach: Ein Luftheber oder eine Pumpe hinter einer Schaumstoffmatte saugt Wasser an und lässt es oben bei der Matte wieder ausströmen.
Man kann die Matte über eine ganze Seite verwenden oder baut einen Eckfilter. Anleitungen gibt es dazu im Internet viele, ich kenne mich damit zu wenig aus. Allerdings ist es nicht so kompliziert, ihn zu bauen, das schafft eigentlich jeder.
Der Schlüsselfaktor ist das richtige Verhältnis von Mattendicke und -fläche, Fliessgeschwindigkeit der Pumpe und des Wasservolumens. Hier eine gute Seite, um es zu berechnen und etwas mehr über diesen Filter zu erfahren.
Der HMF ist sehr wartungsarm, eher im Gegenteil, je weniger man an ihm herumputzt, desto besser funktioniert er. Den Mulm, der sich hinter der Matte sammelt, nicht absaugen, der ist wichtig für die Bakterien! Der Filter ist günstig und laut vielen Erfahrungen sehr effektiv, allerdings nimmt er je nach Bauweise mehr oder weniger Platz weg. Allerdings kann man die Matte z.B. mit Javafarn oder Moos begrünen.
Die wichtigsten Punkte
Auf was sollte man nun achten, wenn man einen Filter kauft? Grundsätzlich muss man selbst die Erfahrung machen, welcher Filtertyp einem in der Handhabung und allem drum und dran am meisten zusagt. Hier ein paar Punkte, die weiterhelfen:
- Die Umwälzleistung sollte ca. 2x dem Netto Wasservolumen entsprechen (ein 200L Becken mit 170L Wasser sollte also einen Filter mit ca. 350L/h erhalten) Dabei kommt es auch etwas auf die Fischart drauf an, sind es z.B. grössere Fische (die auch mehr Abfallstoffe ausscheiden), braucht es eine etwas höhere Leistung. Für strömungsliebende Fische würde ich eine Pumpe einsetzen, damit der Filter nicht eine zu hohe Abbauleistung aufweist.
- Aussenfilter sind wartungsärmer und nehmen kaum Platz weg, sind aber meist auch teurer
- Innenfilter sind ziemlich preiswert, müssen aber häufiger gereinigt werden
- Für all diejenigen, die möglichst wenig Arbeit haben möchten, ist ein HMF (siehe oben) eine gute Option
Das Filtersubstrat
Es gibt so viele verschiedene Filtersubstrate im Handel, und alle sind für dies oder jenes besser geeignet. Die wichtigsten Substrate und ihre Eigenschaften im Überblick:
Filterwatte
Wohl das bekannteste Filtermedium, ist es ziemlich günstig. Ich empfehle, nicht nur Filterwatte zu benutzen, da sich diese ziemlich schnell zusetzt. Am besten benutzt man sie am Ende der mechanischen Filterung vor den biologischen Keramikröhrchen, um die letzten Schwebstoffe und Partikel abzufangen, damit sich die Oberfläche der Röhrchen nicht zusetzt.
Filtermatte
Sie ist ebenfalls ziemlich bekannt und in unterschiedlichen "Porengrössen" erhältlich. Ich finde sie sehr praktisch, da sie einerseits eine mechanische (Partikel entfernt) und andererseits biologische (Schadstoffe reduzierend) Filterung ermöglicht. Ich würde sie ungefähr in der Mitte anwenden, nach der mechanischen Filterung.
Filterfaser
Filterfasern bestehen und Kunststoff , sind grob oder fein erhältlich und meist grün eingefärbt. Sie dienen vor allem der mechanischen Filterung, werden teils aber auch als Laichsubstrat verwendet. Da ein mechanisch filterndes Substrat, würde ich es ziemlich zu Beginn der Filterung verwenden.
Keramikröhrchen
Sie sind das typische Substrat zur mechanischen Filterung. Sie entfernen die gröbsten Partikel und sollten aus diesem Grund ganz am Anfang der Filterung eingesetzt werden.
Biologische Keramikröhrchen/Bälle
Sie sind ähnlich wie die "normalen" Keramikröhrchen (oder als Bällchen aus Plastik), allerdings weisen sie eine sehr grosse Oberfläche auf, welche die Bakterien besiedeln können. Eher am Ende, nach der Filterwatte, einsetzen, damit sich die Oberfläche nicht durch feine Partikel zusetzt.
Lavasplitt
Ebenfalls für die biologische Filterung gedacht, da sie eine poröse und somit grosse Oberfläche besitzen.
Zeolith
Zeolith ist ein Mineral, welches zur Entfernung von Schadstoffen aus dem Wasser eingesetzt wird. Es bindet sozusagen diese Ionen (z.B. NO3) und entfernt diese so aus dem Wasser. Allerdings können auch Düngestoffe abgefangen werden. Man kann das Mineral mittels Kochsalz regenerieren.
Da man Zeolith häufig auswaschen sollte, damit es seine Wirkung behalten kann, verwendet man es am besten in einem kleinen, separaten Innenfilter, um nicht zu häufig den Filter öffnen zu müssen und in die Bakterienkulturen eingreift.
Im Internet wird von unterschiedlichen Erfahrungen berichtet (gibt auch verschiedene Qualitäten), ich selbst habe es nie gezielt verwendet. Ich denke, in einem vernünftig laufendem Aquarium ohne belastetes Ausgangswasser ist es prinzipiell auch nicht nötig.
Da man Zeolith häufig auswaschen sollte, damit es seine Wirkung behalten kann, verwendet man es am besten in einem kleinen, separaten Innenfilter, um nicht zu häufig den Filter öffnen zu müssen und in die Bakterienkulturen eingreift.
Im Internet wird von unterschiedlichen Erfahrungen berichtet (gibt auch verschiedene Qualitäten), ich selbst habe es nie gezielt verwendet. Ich denke, in einem vernünftig laufendem Aquarium ohne belastetes Ausgangswasser ist es prinzipiell auch nicht nötig.
Torf/Torfkügelchen
Manche Aquarianer verwenden Torf in ihrem Filter, um den pH-Wert zu senken und für die Schleimhäute der Fische gesunde Huminstoffe einzubringen. Wenn man das macht, sollte das Torf jedoch nicht im Hauptfilter verwendet werden, da Torf sich negativ auf die Bakterien auswirken soll. Darum am besten in einem separaten Innenfilter benutzen.
Reihenfolge im Filter
Auch hier gilt, Ausprobieren bringt die besten Erfolge, da jeder Filter im Aquarium etwas anders "reagiert". Doch grundsätzlich sollte man sich an dieses Schema halten:
- Zuerst mechanische Filtermedien, grob (Keramikröhrchen), dann fein (Filterfasern/-matte), um Partikel aus dem Wasser zu filtern. So setzen sich diese nicht bei den biologischen Substraten an und verringern so ihre Wirkung nicht.
- Nun z.B. Filterwatte, da dies die letzen Schwebstoffe abfängt und gleichzeitig schon relativ gut Oberfläche für Bakterien bietet.
- Am Ende der Filterung sollte man die biologischen Medien einsetzen, da nun fast keine Partikel mehr vorhanden sind, die die Oberfläche zusetzen können.
Reinigung des Filters
Mit der Zeit setzt sich der Filter zu, d.h. der Durchfluss sinkt. Erst dann, wenn der Durchfluss merklich nachgelassen hat, sollte man den Filter reinigen, nicht früher! Je nach dem, ob man einen Innen- oder Aussenfilter verwendet, kann das unterschiedlich lange dauern; bei meinem Innenfilter war die Reinigung alle 2-3 Wochen nötig, meine Aussenfilter reinige ich höchstens 2x im Jahr.
Vorgehensweise:
-Netzstecker ziehen ;-)
-Etwas Wasser aus dem Aquarium ablassen, dieses in einem Eimer auffangen
-Filtermaterialien aus dem Filter nehmen (nicht alle!) und diese im Eimer mit dem Aquarienwasser auswaschen
-Filtermaterialien wieder in der richtigen Reihenfolge reintun, Filter anschliessen
Wichtig:
-Man sollte nie alles Material auf einmal reinigen, denn sonst gehen zu viele wichtige Bakterien verloren. Auch sollte man das Substrat nur so stark auswaschen, dass kein Schlamm mehr drin ist; die Verfärbung des Materials (z.B. der Filtermatte) ist normal und muss nicht "entfernt" werden.
-Es muss unbedingt Aquarienwasser verwendet werden, kein Leitungswasser! Einerseits hat das Aquarienwasser schon die richtige Temperatur, und andererseits erleben die Bakterien auf diese Weise keine starken Parameter-Schwankungen.
Vorgehensweise:
-Netzstecker ziehen ;-)
-Etwas Wasser aus dem Aquarium ablassen, dieses in einem Eimer auffangen
-Filtermaterialien aus dem Filter nehmen (nicht alle!) und diese im Eimer mit dem Aquarienwasser auswaschen
-Filtermaterialien wieder in der richtigen Reihenfolge reintun, Filter anschliessen
Wichtig:
-Man sollte nie alles Material auf einmal reinigen, denn sonst gehen zu viele wichtige Bakterien verloren. Auch sollte man das Substrat nur so stark auswaschen, dass kein Schlamm mehr drin ist; die Verfärbung des Materials (z.B. der Filtermatte) ist normal und muss nicht "entfernt" werden.
-Es muss unbedingt Aquarienwasser verwendet werden, kein Leitungswasser! Einerseits hat das Aquarienwasser schon die richtige Temperatur, und andererseits erleben die Bakterien auf diese Weise keine starken Parameter-Schwankungen.